Befreiung durch Naturschutz
Mit ohrenbetäubendem Motorenlärm quält sich das Holzboot den Salween hinauf, einen der letzten großen Wildflüsse Asiens. Am Ufer ziehen dichte, in Nebel gehüllte Wälder vorbei. Gelegentlich taucht ein kleines Dorf, eine Rangerstation oder ein Checkpoint auf. Rechts liegt das Touristenparadies Thailand, links das konfliktgeplagte Myanmar – genauer gesagt der Distrikt Mutraw, Hochburg der Karen National Union (KNU). Seit 1949 kämpft die Organisation hier einen der längsten Bürgerkriege der Welt. Die Aufständischen streben politische Autonomie für die ethnische Minderheit der Karen in einem noch zu schaffenden föderalen System an.1 Dazu müssen sie die von ihnen kontrollierten Gebiete gegen die Militärdiktatur des südostasiatischen Landes verteidigen.